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Lightroom-Presets in Premiere Pro verwenden – so einfach geht’s!

Lesedauer:
4 Minuten

Die wohl bekannteste Bildbearbeitungssoftware kommt immer noch aus dem Hause Adobe und heißt Lightroom. Einfach zu bedienen, übersichtlich, funktionsreich und zudem läuft die Software auch auf etwas schwächeren Rechner ziemlich flüssig. Was die Produktion bzw. den Schnitt und die Bearbeitung von Videomaterial angeht, batteln sich Premiere Pro und DaVinci Resolve – hier gehen die Meinungen auseinander, welche Software nun die Bessere ist.
Für alle Adobe-User wird dieser Beitrag aber bestimmt hilfreich sein, denn man hat sich sicher schon mal gedacht wie es wäre, die Looks und den Stil von den eigenen Fotos aus dem Instagram-Feed auch auf die eigenen Videos zu duplizieren. Dies geht recht einfach und wird hier kurz und knackig erklärt.

Bei den neuen Versionen von Lightroom werden die Presets bzw. Vorgaben als XMP-Datei gespeichert und verwendet. Allerdings kann dieses Dateiformat von Premiere Pro nicht gelesen werden. Das Dateiformat für die LUTs (Look Up Table) in Premiere ist CUBE. Um nun dem Lightroom-Preset zu sagen, dass es sich in ein CUBE-Format verwandeln soll, wird ein Plug-In in Lightroom benötigt. Dieses ist ganz einfach zu installieren und zu bedienen, kostet allerdings einmalig $9,95 wenn man es im vollen Umfang nutzen möchte. Bei der Testversion darf der Benutzer lediglich 4 Dateien umwandeln, dann ist Schluss. Eines sei aber trotzdem gesagt: Diese paar Euros bzw. Dollars sind es auf jeden Fall wert.

  1. Auf der Website von John R. Ellis – dem Entwickler dieses Plug-Ins – kann die Installationsdatei für Windows bzw. Mac heruntergeladen werden. Der Download der ZIP-Datei ist völlig kostenlos und die Lizenz kann danach bei Bedarf erworben werden. Die Website gleicht einer Seite aus den späten 90er Jahren, aber das Plug-In ist Top 😉
  2. Nachdem die ZIP-Datei mit dem Namen “exportlut.lrplugin” heruntergeladen und entpackt wurde, öffnet man Lightroom.
  3. Gehe zu “Datei” -> “Zusatzmodul-Manager”.
  4. In der linken Spalte erscheint nun der Eintrag “Export LUT” und daneben ist eine grüne Ampel zu erkennen, was bedeutet, dass das Plug-In installiert und aktiviert ist. Klicke auf “Fertig”.
  5. Wähle nun ein Foto deiner Wahl aus – egal ob dieses ein RAW oder JPEG ist.
  6. Nun lege dein favorisiertes Preset über das Foto.
  7. Gehe auf “Datei” -> “Zusatzmoduloptionen” und wähle “Export LUT”.
  8. Im Fenster des Plug-Ins können nun einige Einstellungen vorgenommen werden, was allerdings nicht notwendig ist. Lediglich den Dateipfad sollte man festlegen, damit man das Preset danach wieder findet und eventuell einen Namen vergeben. Bei Punkt 3 “Quality” reicht die Einstellung “High (64)” vollkommen aus. Wichtig ist auch bei Punkt 1 die Option “Selected photo” zu wählen, damit das aktuell angewandte Preset bzw. Farbprofil als LUT für Premiere Pro exportiert wird.
    Hinweis: Wer sich die Vollversion nun gekauft hat und kaufen möchte, sollte links unten zuerst auf “Buy” klicken und sich die Lizenz kaufen bzw. den erhaltenen Lizenz-Code dort eingeben, um die Vollversion freizuschalten.
  9. Nun genügt ein Klick auf “Export” und 90% der Arbeit ist erledigt.
  10. Öffne nun Premiere Pro und erstelle eine neue Einstellungsebene. Auf diese wird dann das Color Grading gesetzt.
  11. Wechsle nun über “Fenster” -> “Arbeitsbereich” -> “Farbe” in den Color Grading Modus.
  12. Im Lumetri-Bedienfeld öffne den Reiter “Kreativ”.
  13. Klicke bei “Look” auf das Dropdown-Menü und wähle “Durchsuchen…”.
    Die Einstellungsebene in der Timeline von Premiere Pro muss hierbei markiert bzw. angewählt sein.
  14. Wähle nun das zuvor umgewandelte Lightroom-Preset (jetzt eine CUBE-Datei) aus.
  15. Fertig!
    Das Lightroom-Preset wird nun als Premiere Pro Color-Preset verwendet. Unter “Intensität” kann die Deckkraft des Presets separat eingestellt werden. Im Reiter “Einfache Korrektur” können die Parameter für Belichtung, Kontrast, Glanzlichter, Schatten, Sättigung usw. wie gehabt angepasst werden.

Videomaterial ohne LUT
(vorher)

Videomaterial mit LUT
(nachher)

Es kann natürlich möglich sein, dass die Farben, Kontraste usw. bei dir anders aussehen. Das ist abhängig davon, mit welchen Einstellungen man filmt (Weißabgleich, Verschlusszeit, Blende, ISO) und welche Kamera man benutzt. Hier ist es sinnvoll, die Parameter Farbtemperatur, Tonung, Belichtung und Kontrast unter “Einfache Korrektur” ein wenig anzupassen – bitte nicht übertreiben, da es ansonsten dem gewünschten Ergebnis entgegenwirkt.

Grundsätzlich für jede Kamera, egal ob du mit dem Standard-Profil filmst oder mit einem SLOG-Profil. Die LUTs sehen auch bei Drohnenmaterial sehr gut aus (wie beispielsweise bei der DJI Mini 3 Pro). Einfach ausprobieren und gegebenenfalls vorsichtig korrigieren.