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Je nach Art des Fotoshootings ist es unabdingbar, das passende Equipment griffbereit zu haben. Es sollte aber auch nicht zu viel sein, da es unnötiges Gewicht ist und zu viel Platz in Anspruch nimmt. In diesem Beitrag zeigen wir dir unsere Utensilien, die wir zum passenden Shooting einpacken und wie wir es transportieren – sei es für Portraitfotografie an einer schwer erreichbaren Location, eine ganztägige Hochzeitsbegleitung oder für den Auftrag bei einem Firmenkunden.
Die Vorbereitungszeit
Der Termin mit deinem Kunden ist fixiert, alle Bedingungen und Konzepte sind erfasst, der Vertrag ist unterschrieben. Jetzt gilt es nur noch, ein solides und professionelles Shooting abzuliefern. Dafür ist die Vorbereitung für dich als Fotograf das A und O. Eine Stunde vor Beginn des Shootings erst nachzusehen ob alle Akkus geladen sind und alles so funktionieren sollte wie gewünscht, ist ein No-Go. Dadurch entsteht Stress – und damit kann man keinen Auftrag seriös umsetzen und den Kunden zufriedenstellen.
Beachte auf jeden Fall folgende Punkte mindestens einen Tag bzw. am Abend vor dem Shooting, bevor du dich auf den Weg zum Kunden begibst:
- Objektive und Kamera sind sauber
Gegebenenfalls reinigen, um Sensorflecken und andere Störfaktoren gleich im Vorfeld zu vermeiden. Blasbalgen und Mikrofasertücher gleich einpacken. - Speicherkarten sind formatiert bzw. leer
Die Speicherkarten schreiben und lesen einwandfrei.
Brauche ich eventuell mehr als eine Speicherkarte? Wie groß ist das Projekt geplant? - Alle Akkus sind geladen
Von der Kamera, eventuell von der Drohne und von der Blitzanlage. Genügend Reserveakkus sind mit dabei. - Zusatzequipment
wie Drohne, Blitzanlage, Reflektor, Dauerlicht und andere Accessoires bzw. Geräte sind betriebsbereit. - Verwendest du eine Blitzanlage und befestigt diese auf einem Stativ, sind kleine Sandsäcke für die Stabilisierung sehr empfehlenswert. Ein gröberer Windstoß, der Blitz fällt zu Boden und ist im schlimmsten Fall Geschichte.
- Solltest du eine Backup-Kamera besitzen, prüfe auch diese auf ihre Funktionsfähigkeit.
- Wenn du für dein Konzept Beispielbilder oder ein Moodboard erstellt hast, nimm diese auf jeden Fall mit – sei es digital oder in Printform.
- Genügend Zeit für die Anreise zur Shooting Location einplanen und früh genug losfahren.
Eine unvorhersehbare Verkehrslage kann dir einen schönen Strich durch die Rechnung machen. - Nimm Visitenkarten, Flyer oder andere Werbemittel mit. Vielleicht lässt sich gut netzwerken und du kannst gleichzeitig Werbung für dich als Fotograf machen.
- Im Sommer ist ein Gelsenspray und im Winter eine warme Decke vorteilhaft. Wenn du es nicht brauchst, dann wird dir dein Model dankbar sein.
- Nimm was zum Trinken mit und wenn’s länger dauert, was zum Essen.
Das Equipment für die Portraitfotografie
Beim Einzelshooting oder Familienshooting ist es meist so, dass man nicht nur an einem Standort fotografiert, sondern sich auch herum bewegt und verschiedenste Plätze ausnutzt. Zum Transport eignet sich daher ein passender Fotorucksack. Wenn du großes Equipment mit am Start hast, gibt es sogenannte Buggies oder auch Bollerwagen genannt. Wir verwenden bei jedem Shooting Blitzanlagen (meistens zwei davon) oder zumindest Reflektoren. Die passen natürlich schwer in einen Rucksack. Und die großen Geräte dauernd herumzuschleppen ist mühsam – da kommt der Buggy zum Einsatz. Was natürlich auch unbedingt in den Rucksack gepackt werden sollte, sind passende Objektive. Wir arbeiten gerne mit den Festbrennweiten 35mm und 85mm. Eine kleine Liste unseres gesamten Equipments für die Portraitfotografie möchten wir dir nicht vorenthalten:
- Fotorucksack von Rollei
- Sony A7III
- Akkus für Sony A7III (3 Stück)
- Speicherkarten SanDisk Extreme Pro 128GB / 256GB
- Sigma Art 35mm F1.4 und Sony SEL 85mm F1.8
- Blitzanlage: Softbox Godox QR-P70, Neewer Vision 5 (je 2 Stück) inklusive passenden Stativen
- Sandsäcke (4 Stück) für die Blitzanlage
- Reflektor von Neewer
- Bollerwagen
- Accessoires für das Fotoshooting, wie beispielsweise Rauchfackeln oder Ähnliches (gibt’s bei der Feuerwerkstechnik Austria)
Was benötigt man für die Hochzeitsfotografie?
Bei Hochzeiten fällt der Umfang des Equipments meist größer aus. Die wichtigsten Dinge wie Objektive, eventuell eine zweite Kamera und die Reserveakkus sollten immer und überall bei dir sein. Eine zweite Kamera ist deshalb von Vorteil, weil du dir das lästige Wechseln des Objektivs ersparst – vor allem wenn es schnell gehen muss. Generell empfiehlt sich für diese Dinge eine kleine Umhängetasche, da das Tragen eines Rucksacks auf die Dauer unbequem wird und auf einer Hochzeit auch nicht wirklich gut aussieht. Den Rucksack kann man mit dem restlichen Equipment im Auto lassen oder irgendwo in der Nähe der jeweiligen Location deponieren. Wir bieten unseren Kunden auch separate Fotoshootings mit dem Brautpaar während der Hochzeit an – dafür wird meistens circa eine Stunde eingeplant. Um auch hier eine solide Qualität liefern zu können, arbeiten wir ebenfalls mit Blitzanlagen. Bei Gruppenfotos bieten sich auch immer Luftaufnahmen mit der Drohne an und die wenigsten Kunden lehnen diese Leistung ab. Hier ist natürlich immer auf die entsprechende Fluggenehmigung und Erlaubnis zu achten. Im Prinzip sieht die Packliste gleich aus wie oben bei der Portraitfotografie beschrieben. Ein paar Kleinigkeiten kommen dennoch noch dazu:
- Fotorucksack, Kamera, Akkus, Speicherkarten, Blitzanlage, Objektive, Sandsäcke, Reflektor, Bollerwagen
- Drohne DJI Mavic Pro (für Gruppenfotos)
- Aufsteckblitz für schlechte Lichtverhältnisse, beispielsweise in der Kirche oder am Abend beim Hochzeitsessen
- Umhängetasche für Objektive, Kamera und Akkus
- In die Kamera generell immer zwei Speicherkarten einsetzen und die Kamera auf “simultane Aufnahme” einstellen. Sollte eine SD-Karte den Geist aufgeben, hast du immer noch ein Backup deiner Fotos von der zweiten Speicherkarte im anderen Slot.
Ich bin bei einem Firmenkunden:
Welches Equipment ist wichtig?
Prinzipiell bist auf der sicheren Seite, wenn du auf die gleiche Packliste wie bei der Portraitfotografie und den Hochzeiten setzt. Je nachdem in welche Richtung sich deine Werbefotografie orientiert, solltest du das Equipment dementsprechend anpassen. Wichtige Dinge solltest du dennoch nicht vergessen:
- Sämtliche Verträge, die zu unterzeichnen sind, falls das nicht schon im Vorfeld geschehen ist. Hilfreiche Musterverträge findest du beispielsweise auf der RSV Website (Rechtsschutzverband der Berufsfotografen Österreichs).
- Datenschutzerklärungen und Einverständniserklärungen für alle Mitarbeiter, die auf deinen Firmenfotos zu sehen sind. Wir halten diese Formulare immer digital fest, also der Mitarbeiter unterschreibt direkt am Tablet und das Formular wird automatisch als PDF exportiert.
- Ein Notebook. Dieses bietet sich nicht nur dafür an, um die Fotos nach dem Shooting gleich gemeinsam mit dem Kunden zu sichten, sondern das Shooting gleich als Tether-Shooting zu machen. Hier wird die Kamera mit dem Notebook verbunden und die Fotos werden direkt auf den Laptop, statt auf die Speicherkarte der Kamera übertragen.
- Ein(e) gute(r) Visagist(in) erspart dir sehr viel Arbeit in der Nachbearbeitung und Aufbereitung deiner Bilder. Besonders wichtig, wenn zahlreiche Mitarbeiterportraits erstellt werden müssen.